Kellenhusen - wie alles begann
Der eigentliche Beginn der Entwicklung zum beliebten Kur- und Ferienort ist ursprünglich auf die große Sturmflut von 1872 zurückzuführen, bei der am 13. November die Klosterseeniederung komplett überflutet und mehrere Kellenhusener Häuser fortgespült wurden. Nach der Sturmflut sollten die gefährdeten Niederungen durch den Bau eines festen und hohen Deiches gesichert werden. So kamen Landvermesser, Ingenieure und viele Baufachleute an die Küste, die ihre Familien zum großen Teil mit an die Ostseeküste brachten.
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In den strohgedeckten Fischerkaten fanden sie gastfreundliche Aufnahme und wurden eingeladen, hier in den Fischerhütten und den Bauernhöfen im Hinterland ihre Ferien zu verbringen. So stellten immer mehr Einwohner ihre Häuser für die Unterbringung und Verpflegung von Badegästen zur Verfügung und die Entwicklung Kellenhusens zum Badeort begann.
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In den Jahren vor 1911 war Kellenhusen auf zwei verschiedene Arten zu erreichen. Bis zur Ortschaft Lensahn ging eine Eisenbahnlinie und von dort wurden die Gäste mit Pferd und Wagen abgeholt. Im Sommer bestand damals zudem eine Dampfschiffverbindung mit Kiel, Lübeck und Fehmarn.
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Das eigentliche Strandleben verteilte sich am feinen, breiten Sandstrand bei den Badehäusern und auf der breiten, mit festen Ufermauern geschützten Wandelbahn, die 2 km lang an den Strandhallen, Kaufhäusern, der Warmbadeanstalt und der Lesehalle vorbei führte.
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Während der Badezeiten am Vor- und Nachmittag entwickelte sich am Badestrand und im Wasser ein Leben voller Heiterkeit. Der jederzeit dienstbereite Lichtbildner brannte die Gruppen malerisch auf Platte und zu Hause riefen die Bilder viele schöne Erinnerungen zurück.
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So entwickelte sich ein Urlaubsort wie ein Freund - das Ostseebad Kellenhusen